Geschichte

Die (Vor-)Geschichte des ASV Pettensiedel beginnt im Jahr 1946. Auf Anregung des langjährigen Aktiven und späteren 1.Vorsitzenden Franz Barubeck schlossen sich mehrere Fußballbegeisterte zu einem sogenannten „wilden“ Fußballverein zusammen. Um offiziell Fußball spielen zu können, traten im Jahre 1947 acht Pettensiedler dem ASV Forth bei. Diese bildeten eine eigene Abteilung und erhielten zur Zusammenstellung einer Mannschaft Forther Spieler hinzu. Unter der Obhut des ASV Forth spielte diese Pettensiedler Mannschaft zwischen 1947 und 1949 auf den Plätzen der Umgebung. Bis zu 30 Kilometer wurden seinerzeit von den Aktiven zu Fuß zum Platz des Gegners zurückgelegt. Oft kam man erst spät in der Nacht wieder nach Pettensiedel zurück. Zunächst wurde als einziges Beförderungsmittel ein Fahrrad mitgeführt, um verletzten Spielern ein Heimkommen zu ermöglichen.

Am Ortseingang von Pettensiedel wurde eine Sumpflandschaft gepachtet, durch Drainagen trocken- und ein Sportplatz angelegt. Um die Mindestanforderungen des Fußballverbandes zu erfüllen, wurde 1948/49 das Spielfeld durch Verlegung des Baches und Anpachtung einer zusätzlichen Fläche erweitert.

Erst am 01.04.1949 ergriffen nun einige Männer die Initiative und gründeten ihren eigenen Fußballverein. Bereits eine Woche später, am 08.04.1949, konnte mit einem Spiel gegen den SV Ermreuth der neue Sportplatz eingeweiht werden. Den ersten Anstoß auf dem neuen „Rasen“ führte Landrat Paul Strian aus, der den Aktiven mit Rat und Tat bei der Sportplatzgründung geholfen hatte.

Erster Vorsitzender des ASV Pettensiedel wurde Ludwig Pflaum. 1950 konnte dann erstmals die gesamte Führungsspitze des Vereins bestimmt werden, nachdem die neue Vereinigung großen Zuspruch in der Bevölkerung gefunden hatte und die Mitgliederzahl bis auf 94 gestiegen war.

Ab dem Spieljahr 1950/51 nahm dann eine 1.Herrenmannschaft den Spielbetrieb in der C-Klasse, Gruppe 4 auf und eine ebenfalls gegründete Jugendmannschaft maß sich mit den Gegnern aus der Nachbarschaft.

Neben den sportlichen Aktivitäten übernahm der ASV auch bald gesellschaftliche und kulturelle Aufgaben in Pettensiedel und Umgebung. Bereits im Gründungsjahr wurde die erste Tanzveranstaltung abgehalten.

Der Silvesterball mit großer Tombola, der Maskenball und auch der Kinderfasching wurden bald zu festen Bestandteilen des Vereinslebens. In den Jahren nach dem 2.Weltkrieg hatten diese Veranstaltungen noch eine wesentlich größere Bedeutung, als in der heutigen Zeit. Auch eine Theatergruppe wurde ins Leben gerufen, die zu Beginn der 50er Jahre ihre Stücke auch in den umliegenden Ortschaften präsentierte.

Die sportlichen Erfolge des ASV Pettensiedel beginnen im Spieljahr 1952/53 mit der Erringung der Meisterschaft in der C-Klasse. Mit 29:3 Punkten wird der Aufstieg in die B-Klasse erreicht. Nach nur einem Jahr musste man jedoch den Abstieg hinnehmen. 1955 gelingt der sofortige Wiederaufstieg mit einem 2.Platz hinter dem SV Hetzles. Mit etwas Glück kann sich der ASV zwei Jahre halten. Nach dem Abstieg wird im Spieljahr 1957/58 erneut der 2.Platz in der C-Klasse belegt, der erneut zum Aufstieg in die höhere Spielklasse berechtigt. Doch nur ein Jahr dauert der erneute Ausflug in die B-Klasse, dann musste, vor allem durch dauernde Verletzungen bedingt, wieder der Gang in die C-Klasse angetreten werden.

Doch noch einmal zeigten die Spieler des ASV, dass sie keine Mannschaft in der C-Klasse zu fürchten hatten und errangen im Spieljahr 1959/60 die Meisterschaft. Auch aus finanziellen Gründen wurde auf einen abermaligen Aufstieg in die B-Klasse verzichtet.

Grundlage für die Erfolge der 1.Mannschaft war die mit der Gründung des Vereins begonnene Jugendarbeit. Aus den Reihen der Jugendmannschaft stießen immer wieder neue Talente zur Vollmannschaft. Auch die Jugendelf selbst errang viele sportliche Erfolge und gehörte zu den stärksten Mannschaften in ihrer Gruppe. Beweis hierfür ist der Gewinn des Lindelberg-Jugendpokals gegen stärkste Gegner aus der Umgebung.

Alle diese Höhepunkte in der Geschichte des ASV Pettensiedel wären jedoch ohne einen Mann nicht möglich gewesen, dem stellvertretend für alle, die dem ASV gedient haben, hier gedankt werden soll. Josef Heinl war das Vorbild und der Motor des ASV. Über 20 Jahre war er als Schriftführer und daneben auch acht Jahre als Kassier tätig. Er leitete die Fußballabteilung, organisierte Veranstaltungen und legte durch seine umsichtige Arbeit mit der Jugendmannschaft den Grundstein für die Erfolge des Vereins. Ohne ihn würde der ASV wahrscheinlich heute nicht mehr bestehen.

In den Jahren 1960 bis 1968 zählte die 1.Mannschaft des ASV Pettensiedel zu den besten Teams in der C-Klasse. Bei vier 2.Plätzen wurde die Meisterschaft jeweils nur knapp verfehlt.

Sein 15jähriges Bestehen konnte der Verein 1964 mit einem eindrucksvollen Sieg beim Jubiläumsturnier feiern.

Der seit 1949 unverändert gebliebene Sportplatz genügte schon bald nicht mehr den allgemeinen Anforderungen. Jedoch erst am 16.06.1968 konnte unter der Führung des damaligen 1.Vorsitzenden Heinz Schmidt der neue Sportplatz an der Straße zwischen Etlaswind und Affalterbach seiner Bestimmung übergeben werden. Auf diesem Sportgelände wurde am 09.08.1969 ein Spiel gegen die Altliga-Mannschaft des 1.FC Nürnberg ausgetragen, welches überraschend mit 4:3 Toren gewonnen werden konnte.

Ende der 60er Jahre reichen die Potentiale des Vereins für eine eigene Jugendmannschaft nicht mehr aus und es wurden Spielgemeinschaften mit dem neugegründeten Nachbarverein FC Stöckach vereinbart.

Der sportliche Erfolg der 1.Mannschaft lässt zu Beginn der 70er Jahre, auch in Folge des fehlenden Nachwuchses, stark nach. Im Spieljahr 1970/71 wird erstmals der letzte Platz in der C-Klasse, Gruppe 1 belegt. Zum 01.06.1972 wird die Jugendmannschaft aufgelöst.

Die Vereinsspitze konzentriert sich nun auf den Aufbau einer Schülermannschaft, die ab dem Spieljahr 1972/73 am Punktspielbetrieb teilnimmt. Diese Jahre waren sicherlich mit die schwersten in der Vereinsgeschichte des ASV Pettensiedel. Bei einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 14.01.1973 steht sogar die Auflösung des Vereins mit auf der Tagesordnung. Der Verein erholt sich jedoch immer wieder durch die Tatkraft einzelner Mitglieder.

Unter dem Vorsitz von Helmut Förtsch gibt sich der ASV im Jahre 1975 eine eigene Satzung und wird ins Vereinsregister eingetragen. 1976 wird als zweite Sparte neben Fußball eine Tischtennisabteilung gegründet. In ihrem Übungsraum in Affalterbach startet eine Herrenmannschaft in der 3.Kreisliga in das Spieljahr 1976/77. In den folgenden Jahren nimmt sie jeweils einen Spitzenplatz ein, verpasst den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse jedoch meist knapp. Ab der Punktrunde 1977/78 nimmt auch eine Jugendmannschaft am Spielbetrieb teil.

Sein 30jähriges Bestehen feiert der ASV Pettensiedel 1979 mit einem Pokalturnier. Der ASV erringt den 1.Platz und kann im Spieljahr 1979/80 durch Spielerzuwachs aus der Jugendmannschaft den 10.Platz erreichen. Der Erfolg ist jedoch nur von kurzer Dauer und von 1982 bis 1988 wird die erste Herrenmannschaft jeweils nur Letzter in der C-Klasse, Gruppe 4. Der Spielbetrieb im Jugendbereich wird durch die Bildung von Spielgemeinschaften mit dem TSV Brand und der SG Rüsselbach bis 1985 aufrechterhalten.

Obwohl die sportlichen Erfolge der Fußballmannschaften nachlassen, entwickelt sich das Vereinsleben weiter. Ab Dezember 1979 wird unter der Leitung von Alfred Fischer eine Damengymnastik-Abteilung aufgebaut und im Frühjahr 1980 gegründet.

1981 wird mit den Vorarbeiten zum Bau eines neuen Sportplatzes begonnen. Bei den Tischtennis-Jugendkreismeisterschaften belegt im Oktober 1981 Rainer Bauer in der Altersklasse III im Einzel und Doppel jeweils den 1.Platz. Sein Bruder Klaus erringt drei Jahre später die Einzelkreismeisterschaft.

Zum 06.05.1982 wird das Angebot des Vereins um das Mutter-Kind-Turnen mit Frau Husse erweitert. Ab April 1983 kommt das Kleinkinderturnen für 3-6jährige hinzu. Beide Aktivitäten werden im März 1992 mangels Nachfrage wieder beendet.

Nach dem Ausscheiden einiger Leistungsträger steigt die 1.Herren-Tischtennismannschaft zum Ende der Punktrunde 1983/84 freiwillig in die 4.Kreisliga ab. Mit einem 2.Platz kehrt man im folgenden Spieljahr wieder in die höhere Spielklasse zurück, kann sich jedoch dort nur ein Jahr halten.

Im Juni 1985 nimmt der Verein mit einer dreitägigen Veranstaltung den in Eigenleistung errichteten Sportplatz in Betrieb. Bereits im Mai 1986 wird mit dem Bau des Sportheimes begonnen. Durch den großen Eifer der Vereinsmitglieder kann als erste Veranstaltung am 21.12.1986 die Weihnachtsfeier im Sportheim stattfinden.

1987 wird für die 7-11jährigen eine eigene Turngruppe gegründet. Nach dem Rückzug von Übungsleiter Peter Knapp löst sich diese 1991 wieder auf.

Im Mai 1987 wird Martin Hempfling zum Jugendleiter der Fußballabteilung gewählt. Durch die Bildung von Spielgemeinschaften im E-, C- und A-Jugendbereich mit dem FC Stöckach wird die Jugendarbeit im Bereich Fußball wieder aufgenommen. Ab dem Spieljahr 1990/91 wird bei den E-Junioren (für zwei Spielzeiten) zunächst der SV Ermreuth in die Spielgemeinschaft integriert. In der Saison 1991/92 kommt bei den A- und C-Junioren als dritter Verein die SG Rüsselbach hinzu. Diese Zusammenarbeit wird bei den A-Junioren bis zum Januar 1995 fortgesetzt.

Diese Kooperation zeigt schnell Erfolge. Die E-Junioren werden 1987/88 und 1989/90 Meister ihrer Spielklasse und daneben 1990 Zweiter bei den Hallenkreismeisterschaften. Die A-Junioren steigen nach der Saison 1989/90 in die Kreisklasse auf. Die Meisterschaft in der Kreisklasse erreichen die C-Junioren in den Spieljahren 1989/90 und 1990/91. Als größter Erfolg kann sicherlich der Sieg im Kreisjugendring-Pokal am 09.07.1989 gewertet werden.

Zum 15.11.1988 wird das Angebot des Vereins um die Aerobic- und Stretching-Gruppe erweitert.

Am 29.12.1988 findet das erste Schafkopfturnier des ASV im Sportheim statt. Nach fast 20 Jahren ist diese Veranstaltung, die mittlerweile immer am Tag vor Heilig-Drei-König stattfindet, zu einer Tradition geworden. Ebenso wie der Faschingssball.

Vom 12.-15.05.1989 feiert der ASV Pettensiedel sein 40jähriges Gründungsjubiläum, verbunden mit der Weihe des neuen Sportheimes. Insbesondere der Tatkraft des damaligen 1.Vorsitzenden Peter Knapp ist es zu verdanken, dass dieses Fest ein voller Erfolg wurde. Im selben Jahr wurde eine Schachabteilung ins Leben gerufen, die dann jedoch nur drei Jahre besteht.

Wiederum Alfred Fischer bleibt es vorbehalten am 17.10.1990 das nächste Angebot im Verein zu installieren. Die Männergymnastik wird zu einem festen Bestandteil und später durch abendliche und auch mehrtägige Wanderungen erweitert.

Die 1.Herren-Tischtennismannschaft belegt 1987/88 und 1988/89 den 2.Platz in der 4.Kreisliga und schafft im folgenden Spieljahr die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die 3.Kreisliga. 1995 muss aufgrund von Spielermangel der Spielbetrieb der Tischtennis-Abteilung eingestellt werden.

Zu Beginn der 90er Jahre verbessert sich durch die Früchte der Jugendarbeit und das Engagement der Spiel- und Abteilungsleitung unter Heinz Eckert und Erwin Fischer auch die Situation bei der 1.Herren-Fußballmannschaft. In der Saison 1992/93 wird ebenso wie im darauffolgenden Spieljahr der 4.Platz in der C-Klasse belegt. Aber auch 1996/97 bleibt mit einem 5.Platz der Traum vom Aufstieg in die B-Klasse unerfüllt.

Zur Spielzeit 1992/93 wird mit einer D 7-Juniorenmannschaft die eigenständige Jugendarbeit im Bereich Fußball installiert und im Spieljahr 1993/94 auf den F-Juniorenbereich ausgeweitet. Ab der Saison 1995/96 bestand eine Kooperation mit dem Nachbarverein SG Rüsselbach, die den F-, E- und D-Juniorenbereich umfasste.

Vom 02.-04.06.1995 nimmt der ASV Pettensiedel seinen weitgehend selbst gebauten B-Platz in Betrieb. Ausgestattet mit einer Flutlichtanlage bietet er nunmehr gute Trainingsmöglichkeiten für die Fußballer des Vereins.

Bei der Jahreshauptversammlung am 22.03.1996 gibt sich der ASV eine neue Vereinssatzung und erlässt eine Jugendordnung. Am 02.05.1996 wird eine Abteilungsordnung für die Fußballabteilung beschlossen.

Die wesentlichen Errungenschaften des ASV sind in den letzten Jahren insbesondere mit einem Namen verbunden: Gerhard Sojka.

Gerhard Sojka war von 1975 bis 1982 2.Vorsitzender, von 1985 bis 1989 und von 1990 bis 1998 1.Vorsitzender des Vereins. Daneben übte er die Ämter des Spiel- und Abteilungsleiters der Fußballabteilung aus. In seine Amtszeiten fielen der Bau des A- und B-Platzes, sowie die Errichtung des Sportheimes. Durch seinen Weitblick und seine Tatkraft hat er sich große Verdienste um den ASV Pettensiedel erworben. Damit ist er zur wichtigsten Person in der zweiten Hälfte der Vereinsgeschichte des ASV geworden. Leider verstarb Gerhard Sojka am 02.02.1999 nach schwerer Krankheit viel zu früh und konnte somit das 50jährige Gründungsjubiläum des ASV Pettensiedel nicht mehr miterleben. Mit Beschluss der Jahreshauptversammlung vom 19.03.1999 wurde Gerhard Sojka nachträglich zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Mit der Line-Dance-Gruppe wird im November 1998 eine neue Abteilung in den ASV aufgenommen. Sie stellt mit ihrer Leiterin Roswitha Eiselbrecher eine wichtige Bereicherung der Vereinsangebote dar.

Vom 04.-13.06.1999 feiert der ASV Pettensiedel sein 50jähriges Bestehen mit einem umfangreichen Festprogramm. Die 1.Fußballmannschaft gewinnt das Jubiläumsturnier. Die Line-Dance-Gruppe „Buckeroos“ erringt am 13.06.1999 die Deutsche Meisterschaft und wiederholt diesen Erfolg in den folgenden Jahren.

Zum Ende des Spieljahres 1999/2000 qualifiziert sich die Herrenfußballmannschaft unter Trainer Benno Buchta mit einem 3. Platz für ein Ausscheidungsspiel um den Aufstieg in die Kreisklasse gegen den punktgleichen SV Ermreuth. Das Spiel geht leider mit 1:3 verloren.

Besser läuft es zwei Jahre Später. Der 3. Platz in der A-Klasse Ost reicht für die Mannschaft der Trainer Klaus Bauer und André Schulze und den 4. Aufstieg in der Vereinsgeschichte zu erreichen. Maßgeblich beteiligt am Erfolg der Mannschaft sind Spielleiter Siegfried Fink und Abteilungsleiter Roman Mahler.

Nach nur einem Jahr steigt die Herrenfußballmannschaft am Ende der Saison 2002/2003 wieder aus der Kreisklasse ab. Bereits ein Jahr später klopft sie erneut an das Tor der nächsthöheren Spielklasse. Zweimal hat die Mannschaft, trainiert von Ronald Kilger, die Chance, verliert aber beide Spiele.

Die D 7-Junioren gewinnen 2003 den Kreispokal im Spielkreis Erlangen-Forchheim.

Im Sommer 2006 wird mit dem An- und Umbau des Sportheimes begonnen. Unter der tatkräftigen Leitung vom 2. Vorsitzenden Georg Fischer wird in knapp zwei Jahren ein schmuckes, zweckmäßiges und zeitgerechtes Sportheim errichtet.

Martin Hempfling

Die Chronik des ASV Pettensiedel von 1949 bis 2008 können Sie in der Festschrift zur Sportheimeinweihung 2008 als PDF-Datei herunterladen.